Um meinen Kunden die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, den richtigen Wein aus meinem Angebot auszusuchen, mache ich am liebsten die Weinprobe bei ihnen zu Hause. Dabei hat der Kunde sein gewohntes Ambiente um sich, kann seine eigene Hintergrundmusik hören, trinkt aus seinem gewohnten Glas und kann infolgedessen entspannt genießen. Er wird nicht beeinflußt durch Glimmer, Glitzer oder schwer-eichene Raumausstattungen, nicht durch zu große oder zu kleine Gläser und sonstige Verkauf fördernde Maßnahmen, die leider in meiner Branche üblich sind. (Ich hatte übrigens in 23 Jahren Weinproben noch nie einen Betrunkenen bei einer Weinverkostung.)

Bereits beim Vorgespräch wird abgeklärt welche Geschmacksrichtungen in welcher Preisklasse interessant sind.

Zum verabredeten Termin erscheine ich mit den richtig temperierten Weinen möglichst pünktlich.

Die Kunden sollten kleine Gläser zum probieren, eine Schüssel zum weggießen der Weinreste (bzw. als Spucknapf), sowie einfaches Weißbrot und Wasser mit Kohlensäure zum Neutralisieren bereithalten.

Erst werden die Weißweine probiert, von leicht und spritzig bis zu den vollmundig kräftigen der hohen Qualitäten (je nach Anforderung). Ich lasse die Weine erst ohne Preisangabe probieren um eine Beeinflussung dadurch zu vermeiden und versuche anhand kleiner Geschichten und Anekdoten über den jeweiligen Wein zu erreichen, daß sie sich den Wein einprägen, ohne daß ich sie als Verkäufer beeinflusse. (Der Kunde soll den Wein bekommen, der ihm schmeckt, und nicht den mit den meisten Goldmedaillen!)

Nach dem Verkosten der Weißweine werden die Weine nochmals anhand der Stichwörter mit Preisangaben durchgesprochen und evtl. auch zurückprobiert (Siehe Stichwort am Ende). Nun sollte sich der Kunde entscheiden können, welche Weißweine er in welcher Menge geliefert haben will! (Wenn wir anschließend noch Rotweine probiert haben, wird es sehr schwierig, sich nochmals an den Geschmack der Weißweine zu erinnern und ich denke sie wollen eine vernünftige Entscheidung treffen.)

Eher zu den Weißweinen gehört der Rose, Rosato und Weißherbst. Er kann nach dem Weißwein probiert werden.

Jetzt ist evtl. eine kleine Pause angesagt um eine (wirklich nur) Kleinigkeit zu essen. Auch Raucher trinken gerne Wein und die Zigarette ist nur während des Weinprobierens nicht angebracht. Also auch Rauchpause denn jeder Raucher weiß, daß die Zigarette mit Alkohol am besten schmeckt. Einfach Entspannung, denn es kommt ja noch der Rotwein. Wenn man ernsthaft etwas über Wein erfahren will, kann nämlich so eine Weinprobe ganz schön anstrengen.

Beim Rotwein verfahren wir genauso wie beim Weißwein, wobei zu beachten ist, daß bei Weiß- und Rotweinen die Verkostung  der jeweiligen Sorten möglichst zügig gehen sollte, denn die Unterscheidung ist ohne große Unterbrechungen einfach besser möglich. (Erfahrung von 24 Jahren und hunderten Weinproben.)

Daß die Weine in der richtigen Reihenfolge verkostet werden, damit Sie nicht etwas Falsches kaufen, liegt auch in meinem Interesse, denn Sie haben ja volles Umtauschrecht bei mir.

Wir haben dann ca. zehn Weiß- und zehn Rotweine erkundet und damit  sind auch die Geschmacksnerven vollkommen ausgelastet. Wenn sie meinen Anleitungen gefolgt sind und Sie die Weinreste ausgegossen haben sobald ihr Geschmackssinn ihnen erklärt hat ob sie den Wein mögen oder nicht, dann dürften noch keine Probleme mit zuviel Alkohol auftreten. Sie können ihre Entscheidungen nüchtern und bei vollem Bewußtsein treffen, was die Bestellung angeht.

Ich versuche, meinen Beruf mit möglichst viel Hintergrundwissen und viel Liebe zum Detail auszuüben und brauche folglich auch kaufende Kunden und nicht nur Interessenten. Um vernünftige Weine zu vernünftigen Preisen anbieten zu können muß ich auch verkaufen.

Eine Weinprobe soll ihnen Spaß machen, ist aber nicht ein Gesellschaftsspiel als Ausgleich für den kaputten Fernseher.

Ich versuche mein Bestes zu geben, was manchmal nach einem langen Liefertag am Abend bei einer Weinprobe schwierig ist, aber wenn meine Kunden auch wirkliches Interesse haben und gerne Wein trinken und somit auch ihr Bestes beisteuern , ergibt sich für alle ein gemeinsamer positiver Abschluß  der Weinprobe.

Weiteres unter Lieferung

Anhang : Kunde ist König und ich kann es keinem König verwehren, einen bestimmten Wein (oder mehrere) nochmals nachzuverkosten. Problematisch ist das allemal. Vor allem für Sie, denn es führt immer zu einer Geschmacksverwirrung (wenn ich schreibe immer, meine ich immer!!). Alle Kunden, die zurück - und durcheinanderprobiert haben, waren  so irritiert, daß Sie nur wenig geordert haben (schlecht für mich) oder daß sie falsche Weine orderten (schon wieder schlecht für mich weil ich volles Umtauschrecht garantiere)

Deshalb kann ich gleich auf mein Umtauschrecht hinweisen und meine Kunden bitten, sich auf meine Erfahrung zu verlassen.

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